Anfrage eines Patienten aus der Schweiz, 5-2015

" Ich habe seit 6 oder 7 Jahren Probleme, angefangen mit Gelenkschmerzen. Nach Bluttest wurde eine Borreliose schwach angegeben. Die Ärztin wollte es vorerst zur Seite legen und mich in die Schmerzklinik schicken. Da ich Bedenken hatte, lies ich bei einem Virusspezialist erst eine Antibiotikabehandlung machen. Danach ergab der Bluttest deutlicher, dass ich diese Krankheit hatte, wenn ich das recht verstanden habe.


Bis heute habe ich immer Schübe... bis es vor einem Jahr gar nicht mehr weg ging; es wanderte in die Finger usw. Beim Fragebogen habe ich 21 ja-Antworten. Es ist immer irgendwo spürbar; jetzt wieder beim Knochengelenk eine Geschwulst mit schmerzen. Habe schon mehrere Ärzte gehabt: es wurde eine Entzündung im Blut gefunden oder man sagte Arthrose/Rheuma nach MRI. Rheuma ist nicht sicher. Was kann man noch tun?


Antwort aus der Selbsthilfe / Borreliose Beratung, 5-2015

Ja, es passiert, dass ein schlechter funktionierendes oder überfordertes Immunsystem (IS) kaum Antikörper (AK)-Werte beim Lyme-Borreliose(LB)-Test zeigt (immer bei allem kritisch bleiben weshalb!!, es kann etwas anderes oder mehr los sein als LB !! Bei längerer Erkrankung ist meistens mehr los....siehe weiter). Auch haben die Borrelien (Bb) mehrere Methoden, um das IS auszutricksen. Es kann sein, dass diese AK nach Antibiotika (AB)-Therapie dann steigen oder sogar erst positiv werden. D.h. nicht dass man kranker sei, aber dass das IS besser funktioniere, wenn ein Teil der Borrelien (Bb) eliminiert wurde. Deshalb seien laut Deutsche Borreliose Gesellschaft (DBG) diese ELISA/WesternBlot auch nicht sehr als Kontrollparameter nach AB-Therapie geeignet. Wichtig: Solche Tests unter oder kurz nach AB oder Cortison sind nicht aussagekräftig, das gilt auch für den LymphozytenTransformationsTest (LTT). Bitte berücksichtigen, dass dies alles indirekte Testverfahren sind; d.h. sie zeigen eine Abwehrreaktion des Körpers an, nicht den Erreger oder seine DNS selbst.


Momentan zeige nur ein IgM + IgG AK-Befund und/oder laut DBG bei Zweifel nur ein positiver LTT auf Bb deren Aktivität an, mit folglich AB-Bedarf. Ein reiner IgG-Befund kann nur ein Infektionszeichen sein ohne Beschwerden (ist dann auch nicht therapiebedürftig), jedoch bei Beschwerden auch für eine aktive LB stehen. Obwohl ein stark gestörtes Immunsystem auch hier trotz aktiver LB ein negativer Befund geben kann. Mittlerweile sehen mehrere Ärzte auch bei einem andauernden IgM-Befund - ohne IgG- nicht nur die Möglichkeit einer Kreuzreaktion, sondern auch die einer persistierenden LB.

Neben dem LTT ist zusätzlich der CD57+NK Test empfehlenswert als Basis, obwohl nicht spezifisch für Bb. Er zeigt bei reduzierten Werten Entzündungsaktivität an und kann dann nach Therapie - weil billiger - eher als Kontrollparameter eingesetzt werden, d.h. steigende Werte sind ein Erfolg. Laut Dr. Stricker (USA) würde bei manifester LB ein CD57-Befund unter 100 nach Therapie noch auf mögliche Rückfälle hindeuten.

Die Frage ist, wie der Patient in der Anfrage auf die eine AB-Therapie qua Symptomen reagierte und welches AB es war, welche Dosis.


Darüber bin ich nicht informiert. Wenn ja, kann man von bakteriellen Erregern ausgehen - dann würde ich die Therapie wiederholen. Dosis und Dauer überlegen. Siehe weiter:

Auf Grund der besonderen Mechanismen der Bb, sich selbst in Gefahr zu schützen, ist m.E. nicht davon auszugehen, dass - sicherlich bei längerer Erkrankung - nicht alle Bb durch eine einzige AB-Therapie eliminiert werden. Wohl ist m.E. davon auszugehen, dass die LB auf Dauer den Zellstoffwechsel kräftig stört und und auch auf diese Weise mehrere Organe und/oder Systeme treffen kann. Meistens ist das Milieu übersäuert.


Die Borreliose ist eine Erkrankung des Immunsystems und des Körpermilieus. Erst wenn das Milieu dauerhaft in Ordnung gebracht wird, kann das IS sich besser wehren. Borrelien mögen keine Wärme, kein Sauerstoff und keine Basen; hierin finden sich zusätzliche Therapieansätze.

Wenn es auf der AB-Therapie gar keine Reaktion gab: Diagnose prüfen oder Mittel wechseln/Dosis neu überlegen.

Aber nach jeder AB absolut auch entgiften und Darmsanierung betreiben. Generell dauerhaft das Körpermilieu bearbeiten, inklusive Basen-und Säuren-Haushalt.


Generell bin ich der Meinung, dass eine LB chronifiziert oder persistiert, wenn -vielleicht sogar unbemerkt- mehr los ist im Körper, wie

NB: bei sehr schwerer/komplexer LB-Erkrankung kann es vorkommen, dass Patienten bei sonst gut anschlagenden Substanzen total konträr reagieren oder diese nicht vertragen. Hier scheint mir dann erst eine sehr vorsichtige Entgiftung und orthomolekulare Milieubegleitung (+Darm!) angesagt. Kinesiologische Testung kann ergänzend sehr hilfreich sein, wenn gut und mit medizinischem/pharmazeutischem Wissen durchgeführt.

Dann scheint es mir gut, sich in der Schweiz momentan (2015) zu wenden an:

  1. Frau Byland auch via Forum. Man kann da hin mailen oder im Forum fragen stellen. Z.B. findet man schon viele Antworten bez. möglicher Hintergründe einer chronischen Erkrankung bei Dr. Kuklinski (NO Stress + Mitochondropathie). Info z.B. hier. Unten steht mehr dazu.
  2. wenden an der Liga für Zeckenkrankheiten in CH:
  3. Behandlung via Dr. Satz in Zürich? und hier.
  4. möglicherweise Kontakt aufnehmen mit Dr. Giryes, der wohl Borr mit Hyperthermie + Antibiotika therapiert. Ich sprach mit ihm bei der Deu Borr Ges-Tagung in Erfurt 3-2015. Und er scheint sehr Patientenzugewandt, mit eigenen Ansichten. Kostenübernahme müsste man vorher besprechen/mit der Versicherung klären Momentan ist er noch hier tätig.
  5. sonst über die Grenze nach D zu z.B. Dr. Kurt Müller, Kempten (besonders gut informiert, privat, via Preventamed zu erreichen) oder Dr. Zais, Hermeskeil (auch Hyperthermiezentrum Hochwald), Dr. Pfisterer in Heilbronn (privat + naturheilk.).
  6. bzw Kontakt aufnehmen mit den SHGs des BFBD unten in D. Die aktuellen SHGs stehen hier (Vorstand + Webseite in 2015 in Reorganisation).
  7. sonst - ein gutes deutsches Forum ist das von Aktion Onlyme.

Sonst, wenn der Patient nicht an spezielle Borr-Therapie kommt, dieses berücksichtigen: (und zusätzlich)

In meiner SHG wurde oft über Quercetin + Vit C gesprochen. Es ist gut das immer parat zu haben. Bei überraschendem "LB"-Symptom-Aufleben oder "Giftlosungsschüben" nehme ich 2-3 g Quercetin über den Tag ein plus 3-5 g retardiertes Vit C (=time released) über den Vormittag verteilt. Am nächsten Tag die Hälfte und an Tag 3 wieder davon die Hälfte, etc. . Wenn das an Tag 2 nicht reicht, noch kurz höher bleiben.


Dazu: Bei Gelenk-/ Muskelschmerzen denke ich an MSM oder Boswellia oder Heisteria-Rinde. Beim "brennen" denke ich u.a. an a-Liponsäure, B-Vit., Mg.


Dann möglich im Notfall: Fenistil Tropfen (Antihistaminikum + Beruhigungsmittel) um KURZ auch das Schlimmste zu lindern. Die können gut helfen, wenn ein starker Schub hochkocht. Ich vermute, dass hierbei viel Histamin produziert wird. Dann hängt es von genügend DAO-Enzym im Körper ab, ob das Histamin abgebaut wird oder ob bei kontinuierlichen Entzündungen die Situation eskaliert.


Histamin öffnet die Blut-HirnSchranke, schreibt Dr. von Baehr, IMD Berlin; so können die entzündlichen Zytokine ins Hirn und ein Teufelskreis ankurbeln (siehe unten von Baehr). Daher kann es wichtig sein direkt beim Anfang der Beschwerden einzugreifen mit evt 30 Tr Fenistil, falls Quercetin/C nicht direkt genug lindern. Aber F kann man ja nicht pausenlos /tagelang nehmen. Quercetin/C schon länger. Manchmal helfen Infusionen mit hoch-dosis Vit C gut.


Generell zusätzlich denken


Viele Säuren loswerden, kann enorm helfen, kann Schübe auslösen, (wie z.B. beim Fasten auch) - daher die gleichzeitig anpacken/auffangen.


Nicht alles gleichzeitig wollen. Überlegen was man dem Körper zumuten kann.

Viele Zusammenhänge der Bio-Stoffe findet man einfach erklärt bei Dieter Henrichs, "Handbuch Nähr- & Vitalstoffe".


Weitere Info:

Weitere Literatur:

Diese Info ist keineswegs vollständig, noch wird Werbung für irgendein Produkt gemacht. Ich bin kein Mediziner. Alles ohne Gewähr wie hier dargestellt.


Version: 16.6.2015
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